Eine Regentonne im Garten ist vielfältig einsetzbar:
Am meisten wurde die Regenwassertonne früher genutzt, um das teure Trinkwasser zu sparen. Wer im Garten einiges an Gemüse anbaut oder ein paar Obstbäume zu stehen hat, der weiß es: zum guten Gedeihen müssen diese Pflanzen meistens täglich gegossen werden, eine trockene Woche bedeutet oft das vorzeitige Ende.
Heckenpflanzen, Blumenrabatte und sogar die Rasenfläche sind da in der Regel etwas unempfindlicher, aber Tomaten, Gurken und auch Kohl sollte man nicht tagelang trocken stehen lassen. Das heißt: jeden Tag je nach Größe der Beete werden einige hundert Liter Trinkwasser gebraucht.
Aber auch die Gestaltung der Gärten hat sich im Laufe der Jahre verändert. Während sie früher meist aus Anbaufläche für Obst und Gemüse, sowie einer mehr oder weniger großen Rasenfläche bestanden, werden heute oft Stilelemente eingesetzt, um den Garten zu einer wirklichen Wohlfühloase zu machen (und manchmal auch, um ein wenig vor den Nachbarn anzugeben). Meistens werden teure und hochwertige Gartenmöbel aufgestellt (Pavillons, Strandkörbe oder neuerdings die Garten – Lounge), aber auch kleinere Dinge können einen Garten sehr schön gestalten. Dazu gehören meiner Meinung auch die modernen, optisch sehr ansprechenden Regenwassertonnen.
Die Regenwassertonne als Designelement

War es früher nur beabsichtigt, kostenloses Regenwasser zu sammeln und in trockenen Zeiten zu nutzen, wurde alle möglichen Behälter zum Auffangen des Wassers versendet, Von mehreren Eimern, alten Blechfässern bis zur großen, ausrangierten Badewanne habe ich alles mögliche schon gesehen( und auch teil weise selber aufgestellt), bis dann die Erleuchtung kam: „Diese Regenwasserbehälter sehen nun aber nicht gerad sehr schön aus, sie verschandeln den Garten regelrechtt!„.
So erging es mir auch vor vielen Jahren, also los in den Baumarkt und nach Alternativen gesucht. damals waren die einfachen, runden Plastetonnen, mit eben so einem dünnem Deckel, das am meisten beachtete Angebot. Natürlich in Grün: Denn im Garten sollte ja möglichst alle grün sein!
Also habe ich mir eine solche grüne Regentonne gekauft, angeschlossen und gefüllt. Sie hat funktioniert, ohne Frage: Aber wirklich schön sah die Tonne in meinem Garten nicht aus! Also wurde sie hinter der Garage versteckt und tat ihren Dienst: Kostenloses Regenwasser sammeln, bis es gebraucht wurde.
Leider war diese Tonne noch nicht frostsicher (ob sie das UV – Licht der Sonne vertragen hätte, weiß ich nicht, bei mir stand sie hinter der Garage im Dauerschatten), ich hatte sie im Winter nicht vollständig entleert, und prompt war sie rund um den (nachträglich eingebauten) Wasserhahn zerplatzt.
Es mußte also eine neue Regenwassertonne gekauft werden, doch diesmal war ich wählerischer, hatte mehr Glück und die Zeiten hatten sich auch geändert. Es wurden vermehrt Regenwassertonnen als Designelemente nachgefragt, und plötzlich gab es jede menge schöner Regentonnen: Als alter, abgesägter Baumstamm, als Märchenbrunnen oder altertümlich wirkender Amphore – natürlich aus Kunststoff und nicht als Steingut. Auch als eckigen Wandtank kann man eine Regenwassertonne an eine Hauswand stellen – allerdings sind diese meistens vollständig geschlossen und lassen sich schlecht reinigen. Hier muß das eintreffende Regenwasser unbedingt gefiltert werden!
Mit einer modernen Regentonne kann man viele sehr schöner Akzente im Garten setzen. Und sie müssen sich nicht mehr hinter der Garage verstecken: Ich habe inzwischen über eine handvoll schöne Regentonnen im Garten, und bei einer angepaßten Umgebung sind die jedesmal ein Blickfang und „Aha“ – Erlebnis für Besucher.
Wasser sparen mit der Regentonne

Dabei erfüllen auch die schönen Regenwassertonnen immer noch den Zweck, zu dem sie von Anfang an gebaut wurden: Sie sammeln kostenloses Regenwasser und helfen uns über trockene Zeiten hinweg. Aber auch bei ganz normalen Tagen ist es immer noch billiger, den Garten mit dem kostenlosen Regenwasser zu bewässern als mit dem immer teurer werdendem Trinkwasser.
Mein Pech ist allerdings, daß ich in Berlin lebe und hier meinen kleinen Garten habe. Die letzten Jahre haben es gezeigt: Außer 2017 gab es kaum ein Jahr, in dem ich keine Regenwassertonnen ganzjährig nutzen konnte. Es fiel einfach zu wenig Niederschlag, um sie zu füllen. Besonders 2018 war katastrophal: Von Ende April bis Mitte September gab es nur einen einzigen Tag, an dem es wirklich nennenswert geregnet hat: Am 12.07.18. Davor und danach: Nichts! Die Regenwassertonnen waren fast den ganzen Sommer leer, aber bereut habe ich die Aufstellung trotzdem nicht: Sie haben mir zwar nichts gebracht, sahen aber trotzdem immer schön aus.
Sauberes Regenwasser aus der Tonne

Ein Aspekt, an denen viele Gartenliebhaber nicht denken, ist der Unterschied von Trinkwasser und Regenwasser. Trinkwasser ist ja oft aufbereitetes Abwasser: Was hier für Chemikalien außer Chlor noch so eingesetzt wird, möchte ich gar nicht wissen. Klar, wird uns immer vorgebetet: Unser Trinkwasser ist sauber und keimfrei. Aber zu welchem Preis!!
Und damit ist nicht nur der Preis gemeint, den wir auf Euro und Cent genau vorgerechnet bekommen, sondern auch der Preis der chemischen Behandlung. Während wir Menschen das meisten noch problemlos wegstecken, haben viele Pflanzen (vor allen Jungpflanzen) oft ein Problem mit dem hartem Trinkwasser.
Man kann ja mal einen Vergleich machen: Ein Gartenbeet nur mit Trinkwasser versorgen, das andere mit genau der selben Anpflanzung mir Regenwasser. Der Unterschied ist zu erkennen!
Trinkwasser Test
Jedenfalls bei mir, ich habe mir vor einigen Jahren mal dazu hinreißen lassen, genau dieses Experiment zu machen. Obwohl es im Internet einige Wasser – test- Seiten gibt, denen ich als praktischer Gärtner aber eher skeptisch gegenüber stehe.
Zwei Hochbeete, beide vor Regen geschützt (weil unter einer großen Tanne), jeden Tag mit Regenwasser oder Trinkwasser gegossen. Meine Testobjekte waren Tomaten – diese brauchen nicht so viel Sonne und wachsen gerade in diesem Schatten am besten.
Das Ergebnis: Vom Wachtum haben sich die Pflanzen nicht viel unterschieden (außer das sich bei den Trinkwassergespeisten – Tomatenpflanzen sehr viele unnütze Nebentriebe gebildet haben), aber am Geschmack war der Unterschied (subjektiv) sehr deutlich zu erkennen: während die Tomaten, die ich mit Trinkwasser versorgt habe, geschmacklich denen der importierten ähnelten, die es in jedem Supermarkt zu kaufen gibt, waren die mit Regenwasser versorgten Tomatenpflanzen geschmacklich weit überlegen! Und das bei exakt der selben Sorte.
Wenn Sie einen eigenen Garten haben, und selbst Gemüse und Tomaten anbauen, sollten Sie das Experiment einmal selber machen. Sie werden erstaunt sein und in Zukunft wie ein verrückter kostenloses, weiches und chemisch nicht behandeltes Regenwasser verwenden – darauf verwette ich meinen Schlipps!