Regenwassertonnen

Schön, wenn man einen Garten hat und zur Selbstversorgung Obst und Gemüse anbauen kann. Lohnt sich das überhaupt? Obst und Gemüse sind doch relativ preisgünstig beim Discounter erhältlich, ohne Arbeit, Pflege und dem Risiko von Ernte – Ausfällen. Wozu denn selber Obst und Gemüse im Garten anbauen? Ein schöner Rasen und ein paar immergrüne Koniferen sehen doch, gepflegt und geschnitten, viel schöner aus?

So denken sicherlich viele Menschen und genau so machen sie es auch. Ich gebe zu: Nachdem ich meinen Garten übernommen habe, wurde auch zuerst ein Gemüsegarten angelegt. Nie werde ich den Geschmack der ersten eigenen Kartoffeln vergessen!

Doch leider hat so ein Gemüsegarten auch seine Nachteile: er erfordert doch einiges an Zeit, um dem Unkraut nicht die Macht zu überlassen. Als Werktätiger fehlte diese Zeit dann jahrelang, meistens kam ich erst nach 19 Uhr zu Hause an und war körperlich und geistig völlig fertig (Berufskraftfahrer). So wurde der Garten von einem schönem Obst – und Gemüsegarten umgebaut, Rasenflächen und Sitzecken entstanden neu, und Obst und Gemüse kam von Discounter.

Wasser für das Gemüse und Obstanbau

Eigenes Obst und Gemüse anbauen kostet ja nicht viel. Die Bäume werden einmal gepflanzt und machen dann nur Arbeit beim Schneiden – Kosten fallen danach nicht mehr an. Beim Gemüse ist es etwas anders: In der Regel kauft man sich am Jahresanfang einige Tüten Saatgut, das war es aber auch hier mit den Ausgaben. Wobei ich zum Thema Saatgut kaufen noch eine eigene, spezielle Meinung habe.

Das, was danach aber kontinuierlich gebraucht wird, ist Wasser für Bäume und Pflanzen. Trinkwasser ist ja immer teurer geworden, da liegt es nahe, das kostenlos anfallende Regenwasser zu speichern und bei Bedarf zum Gießen der Pflanzen einzusetzen. Das wurde auch schon früher gemacht: Regentonne und Zisternen dienten seit jeher als Wassersammler und halfen in Dürrezeiten über den Mangel an Regenwasser hinweg.

Heute haben wir es natürlich einfacher: Wasser kommt aus der Leitung und ist ständig verfügbar. Aber zu welchem Preis!! Die Trinkwasseraufbereitung wird immer komplexer, teurer, und die Preise werden dann natürlich auf unser Wasser aufgeschlagen. Dabei ist es gar nicht nötig, im Garten solch aufwändig bereitetes Wasser zu benutzen. Der Regen ist doch immer noch da, und statt das Regenwasser einfach so im Boden versickern zu lassen, bietet es doch regelrecht an, Regenwasser zu sammeln und bei Bedarf im Garten zu verwenden.

Regenwassertonne im Garten

Das Sammeln von Regenwasser kann grundsätzlich durch zwei Methoden gemacht werden:

  1. Regenwasser sammeln mit einer Regentonne
  2. Regenwasser speichern in einer Zisterne

Während der zweite Punkt, der Einbau einer Zisterne, doch ganz gehörige Kosten verursachen kann und nur dort sinnvoll ist, wo auch richtig viel Regen im Jahr anfällt, ist das Aufstellen einer Regentonne in fast jedem Garten möglich. Auch wenn es Gebiete gibt, wo wirklich sehr wenig Regen ist (wie zum Beispiel bei mir in Berlin), lohnt sich das Aufstellen einer Regenwassertonne auf jeden Fall.

Regenwassertonnen kosten nicht wirklich viel Geld: Ab 15 Euro sind Sie dabei! Und ein Dach, von dem Regenwasser über Regenrinnen und Fallrohr anfällt, gibt es ja in fast jedem Garten. Warum dieses kostenloses Wasser nicht sammeln und zum Gießen im Garten nutzen?

Regenwolken
Regen ist gut für jeden Garten

Ich selbst habe den Vorteil von kostenlosem Wasser für den Garten schon vor vielen Jahren entdeckt, als die Wasserrechnung trotz extra Zähler für Gartenwasser (ohne Abwassergebühr) so hoch geworden ist, daß ich fast einen Kredit aufnehmen mußte! An diesem Augenblick war mir klar: Ich mußte Wasser sparen, ohne Wenn und Aber. Kochen, Duschen, Wäsche waschen – überall wird teures Trinkwasser verbraucht. Und eben auch im Garten.

Hier war mein erster Ansatzpunkt: Die erste Regenwassertonne wurde gekauft, aufgestellt und genutzt. Seitdem ist das inzwischen fast ein Hobby geworden: weil es inzwischen sehr viele schöne Regentonnen zu kaufen gibt, habe ich jetzt jede nur erdenkliche Dachfläche (und deren Fallrohre) mit Regentonnen ausgerüstet. Natürlich nicht mit einem mal, das wäre auch wieder ordentlich ins Geld gegangen. Aber jedes mal im Frühling habe ich eine Regentonne gekauft, immer ein anderes Design, aber so, daß es insgesamt stimmig wirkt im Garten.

Und der Erfolg gibt mir recht: Die Wasserrechnung ist nicht mehr gestiegen über all die Jahre, obwohl die Preise ständig erhöht wurden. Nur letztes Jahr (2018) konnte ich noch nicht von meinen Regentonnen profitieren: Wenn es von Mitte Mai bis Mitte September nur an einem einzigen Tag nennenswert regnet, nutzen auch viele aufgestellte Regenwassertonnen nicht viel. Doch das wird ja wohl hoffentlich eine Ausnahme bleiben!

Verschiedene Regenwassertonnen

Wenn man nun wie ich viele Regenwassertonnen in seinem Garten aufstellt, kann es auch gestalterisch schnell langweilig werden. Zumindest, wenn es immer die gleichen sind. Vor ein paar Jahren noch hatte man kaum eine Möglichkeit, zu variieren.

Heute sind aber so viele unterschiedliche Regenwassertonnen im Angebot, daß die Auswahl auch nicht viel leichter: Anstatt sich immer zwischen drei Modellen entscheiden zu müssen, weil es nicht mehr zu kaufen gibt, hat man heute die Auswahl von…, na ja, ich möchte nicht sagen „hunderten“, aber einige Dutzend sehr schöne Regentonne gibt es wirklich. Da dürfte für jeden Garten eine passende dabei sein!

Und auch die Preise sind ziemlich abgerutscht: Während ich für meine erste Designer – Regentonne noch über 300 € bezahlen mußte, ist heute der Großteil für unter 100 Euro erhältlich. Allerdings sollte man aufpassen und auch wirklich nur Qualität kaufen: Auch die schönste Regentonne wird nicht lange halten, wenn sie aus viel zu dünnem und nicht frostsicherem Material hergestellt wurde.

Wichtig ist auch bei besonders hohen Regentonnen (so ab 1,50 Meter) eine ordentliche Befestigung. Ich durfte einmal erleben, wie bei einem Nachbarn eine hohe Regentonne umgefallen ist: Sie war danach Schrott, das Wasser vergeudet, aber zum Glück hat es keinen Personenschaden gegeben. Denn volle 1000 Liter Tonnen wiegen bekanntlich auch 1000 Kilo und die möchte man weder auf den Kopf noch auf den Füßen haben.